Geistliche Familie vom Heiligen Blut Institut des Blutes Christi

Anbetung

Anbetung vor dem Allerheiligsten

Wie gut ist es doch, dass immer mehr Kirchen zur Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten einladen! Wir nehmen uns wieder mehr Zeit, ganz innig bei Jesus zu verweilen. Er ist in der Monstranz gegenwärtig mit Fleisch und Blut, mit Leib und Seele, als Gott und als Mensch. Es geht nicht um gefühlvolle Stimmung oder um das Aufsagen von vielen Gebeten. Viel mehr kommt es auf das liebevolle Miteinander an: Mein Herz will still werden, mein Leiden braucht Linderung, meine Furcht ruft nach Ermutigung, die Schwäche soll neuer Kraft weichen, Verzagtheit macht Platz für neues Vertrauen und die Liebe will immer tiefere Wurzeln treiben…

Auch die Fürbitte spielt in der Anbetung eine große Rolle. Gerade dann, wenn wir Gott alles hingegeben haben, wenn in unser Inneres eine heilige Gelassenheit Einzug gehalten hat, dann sind auch unsere Gebete besonders stark. Sie rühren den Himmel an und ziehen viele Gnaden auf die Erde herab: Verirrte, verstockte und gleichgültige Menschen werden zur Umkehr bewegt und auch neue geistliche Berufungen blühen auf…

Manchesmal sprudelt das Herz über auch ohne Worte. Dann wieder melden sich Trockenheit, Zerstreuungen, ja Langeweile. Jetzt kommt es auf das Durchhalten an! Vielleicht ist es jetzt Jesus selber, der in irgendeinem Menschen durch mein fürbittendes Verweilen vor dem Allerheiligsten meine Nähe braucht? O, wunderbares Geheimnis: Auch wir können Gott „trösten“, Gott in unseren Nächsten helfen…!

Anbetung muss mir nicht immer „Spaß machen“. Wenn sich nur Jesus über mein Aushalten bis zum Ende der vorgesehenen Zeit freut! Stoßgebete, eine Lesung in der Bibel oder einem geistlichen Buch, der Rosenkranz, die Psalmen… können helfen, im Herzen bei Jesus zu sein oder zu seinem Herzen zurück zu finden. In dem Maße, wie wir zur Hingabe reif werden, werden wir auch zur Anbetung fähig. Denn Anbetung ist Liebe, die keine Rechtfertigung braucht und die sich selber Belohnung ist.

(aus: Aufhausener Marienlob, 67-68)

Von der Notwendigkeit und der Gnade der Anbetung

(Quelle: siehe Calix-Verlag)